Studienmöglichkeiten für angehende Makler

Von der Hochschule in die Immobilienbranche

Fachwissen im Immobilienbereich ist für eine vielversprechende Laufbahn unerlässlich, eine Ausbildung in jedem Fall sinnvoll. Wir zeigen Ihnen, wie Sie mit einem Studium im Immobilienbereich richtig durchstarten können.

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Weshalb ein Studium?

Der Beruf des Immobilienmaklers ist kein klassischer Ausbildungsberuf. Der Gewerbeschein ist zwar die Eintrittskarte in die Berufswelt der Immobilienmakler, dieser kann aber auch ohne eine Ausbildung erworben werden. Erfolgreiche Makler heben sich deshalb durch ihr fundiertes Branchenwissen von der Konkurrenz ab.

Mit steigender Berufserfahrung werden sich auch Ihre Fähigkeiten verbessern, doch bereits durch die passende Ausbildung können Sie die Weichen für Ihre Karriere stellen.  

Neben einer Ausbildung, Fortbildungskursen oder Praktika sticht besonders ein abgeschlossenes Studium hervor. Sie lernen hierbei nicht nur die Grundlagen des Maklergeschäfts – der renommierte universitäre Abschluss wird Ihnen auch als Argument bei der Kundenakquise helfen.

Bei einer Festanstellung können Sie weiters mit einem höheren Einstiegsgehalt rechnen als bei einer abgeschlossenen Ausbildung oder keiner vergleichbaren Vorbildung.

Welche Voraussetzungen und Studiengänge gibt es in Österreich?

In der Regel benötigen angehende Studenten für die Zulassung zum Studium mindestens die Hochschulreife oder fachgebundene Hochschulreife. Je nach Regelungen der Universität oder Hochschule kann alternativ auch eine mehrjährige Berufserfahrung in der Immobilienwirtschaft zu einem Studienplatz verhelfen.

Nach abgeschlossenem Bachelor-Studium sind Sie für ein angeschlossenes Master-Studium berechtigt.

Für angehende Immobilienmakler kommen in Österreich beispielsweise folgende Bachelor- und Master-Studiengänge (Bachelor of Science/ Master of Science) infrage:

  • Immobilienwirtschaft (B.Sc.): Üblicherweise beträgt die Regelstudienzeit dieses Studiums sieben Semester inklusive eines Praxissemesters. Sie erlernen dabei die Grundlagen in den Bereichen Wirtschaftswissenschaften, Immobilienmarketing, Projektentwicklung, Wirtschafts- und Steuerrecht sowie Bautechnik.

  • Immobilienmanagement und Bewertung (B.Sc.): Sie werden in diesem Studiengang darin geschult, den Wert einer Immobilie zu ermitteln, Projekte aufzubauen sowie zu leiten und erfahren alles Wissenswerte zur Immobilienfinanzierung.

  • Facility Management (M.Sc.): Dieser Masterstudiengang beleuchtet gemeinhin zwei Aspekte: das allgemeine und das technische Gebäudemanagement. Zum einen wird Ihr Wissen in der kaufmännischen Verwaltung sowie in der Erhaltung und Wartung von Gebäuden vertieft. Zum anderen vermittelt der Studiengang im Sinne eines Ingenieursstudiums technisches Wissen zum Bau von Gebäuden und der anschließenden Verwaltung.

  • Construction and Real Estate Management (M.Sc.): In diesem Studium vertiefen Sie Ihre Kenntnisse in der Gebäudewirtschaft und -verwaltung.

 

Weitere Studiengänge, die auf die Karriere als Immobilienmakler vorbereiten, sind beispielsweise:

  • Real Estate Valuation
  • Wirtschaftsberatung und Unternehmensführung mit Spezialisierung Immobilienmanagement
  • International Real Estate Valuation
  • Professional MBA Facility Management
  • Immobilienökonomie

Wie kann ein Studium aufgebaut sein?

Studenten können Ihre universitäre Ausbildung in der Regel auf dreierlei Weise gestalten:

  • Studium vor Ort: Entscheiden Sie sich für ein Präsenzstudium, dann studieren Sie an der Hochschule vor Ort. Sie besuchen regelmäßig die Veranstaltungen in den Räumlichkeiten der Hochschule und haben Ihren Lebensmittelpunkt deshalb dicht am Hochschulstandort. Dies bietet sich insbesondere für flexible Schulabsolventen an, die einen Ortswechsel für das Studium in Kauf nehmen oder sogar anstreben.
  • Fernstudium: Ein Fernstudium ermöglicht Ihnen das Studium von Zuhause aus. Ihre Studienmaterialien erhalten Sie online oder per Post,ie Kommunikation mit den Dozenten erfolgt per Videokonferenzen, E-Mail oder Telefon. Auf diese Weise sind Sie an keinen festen Standort gebunden. Dies ist besonders für Studenten sinnvoll, die zwecks Familie oder Job nicht umziehen wollen.
  • Duales Studium: Arbeiten und studieren gleichzeitig? Ein duales Studium macht es möglich und ist speziell darauf ausgelegt, dass Studenten in der Hälfte ihrer Arbeitszeit theoretisches Wissen an der Hochschule erlangen und in der anderen Hälfte praktische Erfahrungen im Betrieb sammeln.

Je nach Hochschule können Studenten bestimmte Studiengänge wahlweise als Präsenzstudium, Fernstudium oder als duale Ausbildung absolvieren. Natürlich entscheidet immer die persönliche Situation mit, ob sich eher ein Fern- oder Präsenzstudium anbietet.

Duales Studium oder Vollzeitstudium – was kommt für Sie infrage?

Weiters müssen Sie für sich selbst entscheiden, ob Sie theoretisches und praktisches Wissen im dualen Studium kombinieren oder lieber nacheinander und vertiefend erlernen wollen. Die Vor- und Nachteile eines dualen und Vollzeitstudiums sind hier noch einmal für Sie gegenübergestellt:

  Vorteile Nachteile
Vollzeitstudium
  • Vermittlung eines umfassenden theoretischen Wissens
  • individuelle Orientierungsmöglichkeiten (durch Praktika und Studentenjobs neben dem Studium etc.)
  • fehlende Praxiserfahrung oder nur geringer praktischer Anteil (z.B. Praxissemester) kann Einstieg in die Berufswelt erschweren
  • kein festes Einkommen neben dem Studium
Duales Studium
  • theoretisches Wissen kann parallel in der Praxis angewandt werden
  • Studenten bekommen neben dem Studium festes Gehalt
  • erleichterter Einstieg in die Berufswelt oder sogar Chance auf Übernahme im Unternehmen nach abgeschlossenem Studium
  • Anteil an theoretischem Wissen geringer als bei Vollzeitstudium
  • in der Regel keine Zeit für Praktika oder Berufserfahrungen in anderen Unternehmen
  • Mehraufwand durch Fahrten zu zwei verschiedenen Standorten (Hochschule/Arbeitsplatz)