PropTech – Die fünf digitalen Trends der Immobilienbranche

Drohnenaufnahmen, Apps und Internetplattformen gehören in der Immobilienbranche längst zum Standard. Mittlerweile sind auch die Bereiche Organisation und Optimierung voll digitalisiert. Wir stellen Ihnen fünf digitale Trends vor, welche die Immobilienbranche verändern werden – und mit ihr den Alltag von Immobilienmaklern.

Was ist PropTech?

Property Technology, kurz PropTech, beschreibt technologische Entwicklungen, welche die Arbeitsabläufe in der Immobilienbranche effizienter machen sollen. Typische Arbeitsgebiete sind zum Beispiel die Optimierung von Geschäftsmodellen, die brancheninterne Kommunikation und Finanzierungsmodelle.

Auch gegenüber dem Endverbraucher kommt PropTech zum Beispiel für eine Verbesserung der Vermarktung und der Qualität des Wohnens oder bei der Verwaltung von Bestandsobjekten zum Einsatz.

Diese fünf PropTech-Trends gestalten sich als besonders vielversprechend, wenn es um den Immobilienmarkt der Zukunft geht und werden Ihnen hier näher vorgestellt.

Chatbots – Echtzeit-Kommunikation per Internet

Chatbots sind eine Technologie, mit deren Hilfe über das Internet in Echtzeit kommuniziert werden kann. Anders als bei Chats unterhält sich der User aber nicht mit einer echten Person, sondern mit einer künstlichen Intelligenz. Dabei stellt er Fragen, indem er sie in eine Textmaske eingibt und erhält passende Antworten oder Suchergebnisse. Eine neuere Variante der Bots ist die Kommunikation per Spracherkennung und -synthese.

Außerdem werden mittlerweile auch andere Medien, wie Fotos und Videos, eingebaut. Dem User werden diese direkt an sein Endgerät geschickt und er kann eine einfache virtuelle Immobilienbesichtigung machen, ohne dafür einen Termin mit einem Makler vereinbaren zu müssen.

Damit wird auf die vermehrte Suche nach Immobilien über das Internet und die Nutzung von Tablets und Smartphones reagiert und versucht, die Suchergebnisse aus einer umfangreichen Datenmenge gezielt einzugrenzen. Wie ein Makler helfen Chatbots bei der Auswahl und ermöglichen ein interaktives Gespräch. Anders als bei statischen Inseraten sollen damit offene Fragen direkt beantwortet werden können.

Chatbots sind virtuelle Assistenten – den Makler ersetzen können sie jedoch nicht. Sie helfen ihm aber dabei, bereits vorab eine Auswahl der Immobiliensuchenden zu treffen, sodass sich nur jene bei ihm melden, die sich für das Objekt auch ernsthaft interessieren. Dadurch ist ein schnellerer Geschäftsabschluss möglich.

Smart Home – Die Revolution der Haustechnologie

Viele Neubauten verfügen bereits über Smart Home Technologie. Sie vernetzt die Technik des Hauses (Beleuchtung, Heizung) und Haushaltsgeräte miteinander und macht es möglich, diese Einzelkomponenten über ein gemeinsames Paneel zu steuern. Über Tablets oder Smartphones, die mit einer entsprechenden App ausgestattet sind, können die Bewohner sämtliche Geräte bedienen. So ist es zum Beispiel möglich, noch am Arbeitsplatz die Waschmaschine einzuschalten, um bei der Ankunft zu Hause saubere Wäsche vorzufinden.

Das Ziel von Smart Home ist, die Wohnqualität zu verbessern und Energie effizienter zu nutzen. Mit steigender Nachfrage der Kunden werden auch Immobilienmakler zukünftig immer häufiger Vermittlungen von Objekten mit dieser Technologie vornehmen. Mit entsprechendem Fachwissen können Makler insbesondere bei noch unerfahrenen Kunden punkten.

Big Data für zielgruppenorientiere Werbung

Wie der Name schon verrät, geht es bei Big Data darum, möglichst viele und detaillierte Daten zu einer Immobilie zu sammeln und sinnvoll zu nutzen.

Zusätzlich zum Sammeln der Informationen umfasst Big Data folglich auch die Aufgabenbereiche der Analyse, Verwertung und Vermarktung. Eines der Ziele ist in diesem Zusammenhang Ad Targeting, also die auf eine bestimmte Zielgruppe optimal abgestimmte Werbung im Internet.

Nicht nur die Immobilie, sondern auch die Kunden werden mit Big Data analysiert. Die Immobilienfirma sammelt Informationen zum Nutzungsverhalten der Interessenten auf Internetplattformen (Clickstream Analytics) und analysiert die Spuren, welche der User während der Suche im Internet hinterlässt (Data Exhaust). So können zum Bespiel durch einen Algorithmus gezielte Suchvorschläge (Recommendation Engine) gemacht werden.

Virtual Reality als Hilfe bei der Kaufentscheidung

Mit der Virtual-Reality-Technik wird es möglich, Immobilien zu präsentieren, die noch gar nicht gebaut sind. Mithilfe von Virtual-Reality-Brillen und 360-Grad-Visualisierungen kann der Kaufinteressent einen virtuellen Rundgang durch das Objekt machen. Dabei hat er das Gefühl, sich direkt im präsentierten Raum zu befinden.

Durch die Virtual Reality ist es außerdem möglich, dem Interessenten verschiedene Einrichtungsmöglichkeiten vor Augen zu führen und eine Immobilienbesichtigung zu machen, auch wenn er nicht direkt vor Ort ist.

CRM – Kundendaten professionell verwalten

Customer Relationship Management, kurz CRM, ist eine umfangreiche Methode der Verwertung von Kundendaten. Mithilfe einer Software werden die Grunddaten erfasst, aber es wird auch eine Kundenhistorie erstellt. So können bei einem Immobiliengeschäft zum Beispiel Notizen zu bisher besichtigten oder verkauften Objekten gemacht werden. Dabei lassen sich dafür vereinbarte Preise und alle miteinander geführten Gespräche und vorliegende Angebote nachvollziehbar protokollieren.

Das macht es vor allem für große Immobilienfirmen leichter, auch ohne festen persönlichen Berater auf die Kundenwünsche optimal einzugehen. Indem der Makler auf vergangene Gespräche Bezug nimmt und sich gegebenenfalls noch an das letzte gemeinsame Geschäft erinnert, weckt er beim Kunden Vertrauen und die Kundenzufriedenheit wird gesteigert.

Neben dieser Kundenhistorie entsteht so automatisch auch eine Immobilienhistorie, in der zum Beispiel frühere Eigentümer, Mieter und Mängel am Gebäude und die mit der Beseitigung beauftragten Firmen vermerkt werden.

CRM kann beispielsweise dann sinnvoll zum Einsatz kommen, wenn ein Vermieter bestimmte Vorstellungen von einem neuen Mieter hat. Mithilfe der Software und passenden Suchkriterien ist es für den Makler daraufhin ein Leichtes, in der Liste der Wohnungssuchenden in kürzester Zeit einen passenden Mieter zu finden. Dadurch, dass CRM in der Regel auf Firmenbasis genutzt wird, lassen sich so zum Beispiel auch Interessenten akquirieren, welche von Kollegen betreut werden.

Die Daten, die durch CRM gewonnen werden, lassen sich auch sehr gut zu Marketingzwecken nutzen, indem zielgruppenorientierte Kampagnen gestartet werden.