Was verdient ein Immobilienmakler in Österreich?

Diese Faktoren bestimmen Ihren wirtschaftlichen Erfolg

Das Verkaufstalent ist entscheidend? Nicht nur! Auch die Ausbildung, die Region und die Spezialisierung können bei der Bezahlung von Immobilienmaklern den Unterschied machen. Erfahren Sie hier, welche Kriterien das Maklergehalt bestimmen.

Diese Faktoren bestimmen das Gehalt von Immobilienmaklern

Durchschnittlich liegt der Umsatz eines freiberuflichen österreichischen Maklers zwischen 70.000 und 80.000 Euro im Jahr. Doch der tatsächliche Verdienst von Maklern variiert stark. Der finanzielle Erfolg setzt sich aus vielen verschiedenen Komponenten zusammen, darunter diese wesentlichen Einflussgrößen:

  • berufliche Qualifikation
  • Art der Tätigkeit
  • Engagement
  • Marktsituation und Spezialisierung

Berufliche Qualifikation – welche Bedeutung die Ausbildung hat

Studium, Ausbildung oder Quereinsteiger – der berufliche Werdegang spiegelt sich in der Regel auch im Einstiegsgehalt wider: Beispielsweise können ausgebildete Immobilienkaufleute mit etwa 16.900 bis 19.000 Euro brutto im Jahr rechnen. Uni- und Fachhochschulabsolventen dagegen steigen mit 26.300 bis 29.200 Euro brutto ein.

Art der Tätigkeit – Selbstständigkeit und Festanstellung

Als Makler verdienen Sie Ihr Geld entweder auf Provisionsbasis bei selbstständiger Arbeit oder beziehen ein monatliches Gehalt auf Basis einer Festanstellung. Die Bezahlungsmodelle sind in der Praxis mit verschiedenen Vor- und Nachteilen verbunden:

Beschäftigungsart Vorteile Nachteile
Angestellter Sicherheit durch regelmäßiges Einkommen Provision als erfolgsabhängiger Gehaltsbestandteil (in der Regel 20 bis 50 % der Provision)
Selbstständiger erfolgsabhängige Vergütung ohne Obergrenze weniger Sicherheit, da Einkommen abhängig von Auftragslage ist
    anfallende Kosten für Büro, Personal, Versicherung, Steuern etc.

Das bedeutet also: Bei freiberuflichen Immobilienmaklern fällt die eigene Leistung noch deutlicher ins Gewicht. Sie müssen die Provisionen selbst einstreichen und hierzu ein hohes Maß an Eigeninitiative an den Tag legen. Gleichzeitig stoßen sie dadurch nicht an mögliche Gehaltsgrenzen wie festangestellte Makler. Es kommen jedoch zusätzliche Kosten und Aufgaben auf Sie zukommen, unter anderem für:

  • Büro
  • Unterlagen
  • Marketing
  • Personal

Hinweis: Alternative Verrechnungsmodelle

Ein anderes Verrechnungsmodell bietet die 80/20-Regelung von Franchisenetzwerken. Makler können dabei 80 Prozent der Provision einbehalten, 20 Prozent entfallen auf administrative Aufgaben des Büros.

Marktsituation und Preissegment:Hier verdienen Makler am besten

Eine pauschale Aussage über Maklergehälter ist schwer zu machen: Einerseits kommt es auf die Aktivität des einzelnen Maklers an, andererseits bestimmen Angebot und Nachfrage den Immobilienpreis – und damit auch die Provisionshöhe. Die Marktsituation ist also maßgeblich entscheidend für den wirtschaftlichen Erfolg der Vermittlung.

Wo werden die meisten Immobilien veräußert und wo gibt es die höchsten Preise? In den verschiedenen Regionen Österreichs gestaltet sich die Situation laut dem RE/MAX ImmoSpiegel für das erste Halbjahr 2016 für Wohnungen und Häuser wie folgt.

Aktuelle Entwicklungen auf dem österreichischen Wohnungs- und Hausmarkt

In den Ranglisten finden Sie die wertmäßig größten Immobilienmärkte nach Bundesländern für das erste Halbjahr 2016.

Top-3-Märkte für Wohnungen:

Rang Bundesland Gesamtwert der veräußerten Einheiten Anzahl der veräußerten Einheiten
1 Wien 1,56 Mrd. Euro 6.947
2 Tirol 632 Mio. Euro 2.583
3 Niederösterreich 493 Mio. Euro 2.883

Top-3-Märkte für Einfamilienhäuser:

Rang Bundesland Gesamtwert der veräußerten Einheiten Anzahl der veräußerten Einheiten
1 Niederösterreich 294 Mio. Euro 1.471
2 Oberösterreich 200 Mio. Euro 945
3 Steiermark 182 Mio. Euro 1.011

Welche Einfluss hat das West-Ost-Gefälle?

Sowohl auf dem Wohnungs- als auch auf dem Einfamilienhausmarkt ist ein regionales Preisgefälle zwischen West- und Ostösterreich erkennbar. In Niederösterreich und im Burgenland befinden sich viele Immobilien im untersten Preissegment bis maximal 100.000 Euro bei Einfamilienhäusern und 75.000 Euro bei Wohnungen. Wien sticht jedoch mit durchschnittlichen Immobilienpreisen bis zu 175.000 Euro für Wohnungen und 500.000 Euro für Einfamilienhäuser hervor.

In den westlichen Bundesländern dagegen werden Wohnungsimmobilien in weiten Teilen erst ab Beträgen von 150.000 Euro veräußert und bis zu Höchstwerten von über 300.000 Euro in Kitzbühel verkauft. Ähnlich gestaltet sich das Bild bei Einfamilienhäusern: Sie wechseln in der Regel nicht unter 250.000 Euro den Besitzer, üblich sind vielmehr Beträge zwischen 300.000 und 450.000 Euro. Salzburg, Tirol und Vorarlberg gehören zu den Top-Lagen Österreichs. In Kitzbühel erreichen Häuser schließlich Spitzenwerte von über einer Million Euro.

So bestimmen Preissegmente das Maklergehalt

Hochpreisige Immobilien in Top-Lagen wie in Wien, Salzburg, Tirol und Vorarlberg bringen natürlich verhältnismäßig mehr Geld ein als vermittelter Wohnraum jenseits des Luxussegments. Makler, die erfolgreich und regelmäßig Villen oder beliebte Stadtwohnungen vermitteln, können die Einkommensgrenze von 100.000 Euro brutto im Jahr überschreiten.

Allerdings ist der Luxussektor in Österreich relativ dünn besiedelt. Die meisten Immobilien fallen in die mittleren und unteren Preislagen. Hier erzielen Makler verhältnismäßig niedrigere Provisionen, profitieren jedoch auch von einer günstigeren Auftragslage.